Willkommen in Wulmstorf
Wulmstorf feierte Erntefest
Das Wulmstorfer Erntepaar Solveig Theuer und Till Kleemiß (mitte) sowie die vielen Kranzbinder waren nicht unerheblich an einem gelungenen Erntefest beteiligt. © Albrecht
"Alle teilnehmenden Wagen haben von uns einen Zettel mit Regeln während des Ernteumzuges bekommen, und haben sich strikt daran zu halten“, sagte Malte Kleemiß, angesprochen auf ein Video, das im vergangenen Jahr Wochen nach dem Wulmstorfer Erntefest in sozialen Medien und anschließend darüber hinaus wegen zu hörender diskriminierender Aussagen seine Kreise gezogen hatte. In den Anordnungen, die jeder Treckerfahrer und jede -fahrerin sowie jeder Wagenverantwortliche vom Ernteclub Wulmstorf in schriftlicher Form erhalten hatte, stand auch, dass die Lautstärke der Musik am Friedhof oder an Tierweiden herunterzuregeln war.
„Die Bereiche wurden von uns mit roten Ballons angekündigt und durch grüne Ballons wieder aufgehoben“, erläuterte Malte Kleemiß. Der junge Mann konzentrierte sich danach auf die Notfallhilfe für seinen Zwillingsbruder Till, der von Erntebraut Solveig Theuer den Wulmstorfer Erntekranz herausforderte. Mit einem herzlichen „Moin“ begrüßte Till Kleemiß die vielen Menschen, die der Zeremonie beiwohnten.
„Warum wir hier stehen und was wir hier wollen? Na, das ist doch allen klar“, so Kleemiß in Richtung der Erntebraut und der vielen Zuschauer. Den Erntekranz, logisch. „Ich sag nur: Qualität pur. Made in Wulmstorf, so was hat nicht jedes Dorf“, antwortete Solveig Theuer. Was sie allerdings präsentierte, stimmte mit dieser Aussage gar nicht überein.
„Dich hat bestimmt ‘ne Kuh gebissen. Wer hat denn dieses Ding getrimmt? Das ist doch höchstens fürs Osterfeuer bestimmt. Mir steigt die Zornesröte ins Gesicht. Nein, diesen Kranz, den mag ich nicht“, erklärte Till Kleemiß und schmiss folgerichtig das überreichte Gestrüpp im hohen Bogen auf die Straße.
„Und? Wie haben wir diesen Kranz gebunden? Den haben wir nicht auf dem Sperrmüll gefunden“, gab Solveig Theuer dann zu wissen und beauftragte einige Jungs, die echte Wulmstorfer Krone zu holen, die von da an den Mittelpunkt des Umzuges und des anschließenden Festes im „Dörphus“ bildete.
Die Einwohner Wulmstorfs hatten sich zum Umzug mächtig ins Zeug gelegt. Waren sie nicht auf den zahlreichen Erntewagen dabei, bewunderten sie vom Straßenrand aus das bunte Treiben. Zäune und Hof-einfahrten waren zum Erntefest entsprechend toll geschmückt. „Das haben die Anwohner toll gemacht“, lobte Malte Kleemiß die Kreativität. Der zweite Teil des Erntefestes folgte in dem Festzelt hinter dem „Dörphus“. Dort schloss sich eine außergewöhnlich gut besuchte Zeltparty bis in die Morgenstunden an.
Quelle: Kreiszeitung vom 29.09.2025 (HEINER ALBRECHT)
Gelungene Erkundungstour durch die Wulmstorfer Gemarkung
Bei strahlendem Sonnenschein und bestem Fahrradwetter machten sich am Samstag 45 Erwachsene und vier Kinder auf, um bei der diesjährigen Wulmstorfer Erkundungstour die Umgebung zu erkunden. Treffpunkt war um 13:30 Uhr am Dörphus in Wulmstorf.
Die Tour führte die Radlergruppe über idyllische Wirtschaftswege und Nebenstraßen. Der erste Stopp bot eine besondere Gelegenheit: Die Teilnehmer besichtigten die neue Eyterbrücke zwischen Schwarme und Emtinghausen.
Das Tagesziel war die Mühle in Emtinghausen. Dort erwartete die Gruppe eine willkommene Stärkung. Die Frauen des Dorfvereins Wulmstorf hatten eine vielfältige Auswahl an hausgemachtem Kuchen gebacken, der zusammen mit Kaffee und kalten Getränken für eine gemütliche Kaffeepause sorgte. Wer sich für die Geschichte und Funktion der Mühle interessierte, konnte an einer informativen Führung mit Müllermeister Wilfried Peters teilnehmen.
Anschließend ging es auf Wirtschaftswegen zurück nach Wulmstorf. Am Dörphus angekommen, klang der ereignisreiche Tag in geselliger Runde aus. Bei Grillbratwurst und kühlen Getränken wurden angeregte Gespräche geführt. Für neue Einwohner war die Veranstaltung eine gute Gelegenheit, Anschluss zu finden und die Wulmstorfer Gemeinschaft kennenzulernen. Die Erkundungstour war somit nicht nur sportlich ein Erfolg, sondern trug auch zur Stärkung des Dorflebens bei.
Wulmstorfer Dorfverein kocht fürs Dorf
Mit viel Herz, Engagement und Vergnügen findet das „Essen fürs Dorf“ einmal im Monat statt. Dabei geht es um mehr als nur um den gesättigten Magen.
Die Eingangstür des Dörphus in Wulmstorf steht offen. Ein feiner Geruch von gutem Essen steigt beim Betreten in die Nase. In der kleinen Küche stehen drei Frauen und ein Mann und bereiten ein Menü vor. Eng und klein ist diese kleine Küche. Fürs Gemeinschaftskochen eigentlich nicht sonderlich geeignet. Ein Elektroherd mit vier Platten, eine Geschirrspülmaschine, Schränke und Arbeitsflächen. Aus dem Backofen wird ein Gemüseansatz für eine Soße geholt.
Die Vorbereitungen für „Essen fürs Dorf“ laufen. Jeden ersten Freitag im Monat wird gekocht. Es gibt Frikadellen mit handgeriebenen Spätzle, Soße und Salat. Die Zutaten sind aus kontrolliert biologischem Anbau und regional. „17 Leute haben sich angemeldet“, sagt Anna Hubach, die Initiatorin dieser Aktion im Dörphus.
Über den Tellerrand schauen lautet das Motto beim Wulmstorfer Dorfverein, wo es vor Monaten einige Wechsel im Vorstand gegeben hat. Altes bewahren und Neues ausprobieren, heißt es dazu von Vereinsseiten. So wie diese Kochaktion, die quasi noch in den Kinderschuhen steckt, aber nach der ersten Auflage mit Ratatouille und großer Resonanz, folgte die zweite Auflage mit Anmeldung. „Um einfach besser Planen zu können“, begründet Hubach.