Willkommen in Wulmstorf
Wulmstorfer Dorfverein kocht fürs Dorf
Mit viel Herz, Engagement und Vergnügen findet das „Essen fürs Dorf“ einmal im Monat statt. Dabei geht es um mehr als nur um den gesättigten Magen.
Die Eingangstür des Dörphus in Wulmstorf steht offen. Ein feiner Geruch von gutem Essen steigt beim Betreten in die Nase. In der kleinen Küche stehen drei Frauen und ein Mann und bereiten ein Menü vor. Eng und klein ist diese kleine Küche. Fürs Gemeinschaftskochen eigentlich nicht sonderlich geeignet. Ein Elektroherd mit vier Platten, eine Geschirrspülmaschine, Schränke und Arbeitsflächen. Aus dem Backofen wird ein Gemüseansatz für eine Soße geholt.
Die Vorbereitungen für „Essen fürs Dorf“ laufen. Jeden ersten Freitag im Monat wird gekocht. Es gibt Frikadellen mit handgeriebenen Spätzle, Soße und Salat. Die Zutaten sind aus kontrolliert biologischem Anbau und regional. „17 Leute haben sich angemeldet“, sagt Anna Hubach, die Initiatorin dieser Aktion im Dörphus.
Über den Tellerrand schauen lautet das Motto beim Wulmstorfer Dorfverein, wo es vor Monaten einige Wechsel im Vorstand gegeben hat. Altes bewahren und Neues ausprobieren, heißt es dazu von Vereinsseiten. So wie diese Kochaktion, die quasi noch in den Kinderschuhen steckt, aber nach der ersten Auflage mit Ratatouille und großer Resonanz, folgte die zweite Auflage mit Anmeldung. „Um einfach besser Planen zu können“, begründet Hubach.
Ehrenamtliches Kochen im Dorfgemeinschaftshaus ist eine gute Möglichkeit sich für die Gemeinschaft einzusetzen. Es gibt viele Aufgaben, die man übernehmen kann, wie das Zubereiten von Mahlzeiten, das Organisieren von Kochveranstaltungen. „Es wird eben gemeinsam gekocht, gegessen und geredet – und anschließend gemeinsam aufgeräumt“, sagte
Bernd Schinkel, der seine Soße abschmeckt und noch ein bisschen Salz hinzufügt.
Gemeinsames Kochen und in der Gemeinschaft zu Essen, ist eine der einfachsten, aber auch wirksamsten Methoden, um Menschen aller Altersklassen zusammenzubringen. Auf diese Weise lernen junge Menschen beispielsweise traditionelle Rezepte ihrer Eltern oder Großelterngeneration kennen und umgekehrt, erfahren die Älteren, welche aktuellen Gerichte bei den Jüngeren angesagt sind. „So stelle ich mir das auch in Wulmstorf vor“, sagt Hubach.
Mehr als 20 Leute zu bekochen gibt die kleine Küche aber nicht her. Von einem Backhaus oder anderen Variationen auf dem Dorfgelände wurde schon gesprochen, aber noch ist nichts Konkretes dabei. Für die Frikadellen hat Hubach eine mobile Kochstelle aufgebaut. Gutes Öl in die große Pfanne und die rohen, mit Hand geformten Fleischballen landen in der Pfanne. Es duftet schon herrlich. 
Jasmin und Melanie bereiten indes den Salat vor. Schnibbeln, pflücken Salat oder geben Paprika hinein. Bernd passt auf seine Soße auf. Der Spätzleteig ist bereits vorbereitet. Kurz bevor die Gäste kommen, landet der geriebene Teig im heißen Wasser. Die erste Rutsche an Frikadellen ist fertig. Landet im Backofen. Bis zum Essen müssen sie auf Temperatur gehalten werden. „Wollen wir mal probieren?“. Ein Exemplar wird in fünf Stückchen geteilt. Mmmh, köstlich, so das einhellige Urteil der Anwesenden.
Die ersten Wulmstorfer kommen. Gemeinsam werden die Tische und Stühle aufgestellt. Eingedeckt für das gemeinsame Mahl. Getränke gibt es in Selbstbedienung und auf Vertrauensbasis wir abgerechnet. Man lernt neue Menschen kennen und kann Teil einer Gemeinschaft werden.
17 Leute haben sich angemeldet.
Hier sind besonders Wulmstorfer angesprochen, die neu im Ort sind. „Und wer gerne den Kochlöffel schwingen und unser ehrenamtliches Team erweitern möchte, ist herzlich willkommen“, heißt es von der Gruppe. Die nächste Aktion ist am 5. September. Was gekocht wird, steht noch nicht fest. Nähere Infos gibt es dann auch auf der Internetseite des Dorfvereins www.wulmstorf.net
Quelle: https://www.kreiszeitung.de/lokales/verden/der-wulmstorfer-dorfverein-kocht-regelmaessig-fuers-dorf-93890171.html - Bilder: ©Heiner Albrecht

